Dass der „Goldene Winkel“ nicht ausschließlich ein lauschiger Ort der Stille mitten im Zentrum Hannovers ist, sondern auch ein Musikertrio bestehend aus Orgel, Violine und Blockflöte, davon konnten sich die Besucher des am 13. Mai in der Rethmarer Kirche „St. Katharinen“ stattgefundenen Konzertes überzeugen. Unter dem Motto „L’amour est bleu“ spielten drei Künstler dem Frühling in die Hände.
Welches Facettenspektrum aus der kleinen Furtwängler Orgel der Kirche aus dem 19. Jahrhundert herauszulocken war, zeigte Axel LaDeur. Er ist zudem auch langjähriger Organist der Kreuzkirche Hannover. Bei der Präsentation seiner eigenen  Orgelimprovisation zog er alle Register, stockte  die grundsätzliche Art kirchlicher Ausdrucksweisen auf diesem Instrument meisterlich auf .
In Ernst Krähmers „Rondeau Hongrois Op. 28“ umspielten sich gefühlvoll die Sopranflöte auf lebendige und beschwingte Weise mit dem Aerophon. Das dynamische Stück war dafür geradezu prädestiniert.
Elisabeth Schwanda, die Flötistin des Ensembles, kündigte ihr Solo „Junicanari“ im ersten Teil des Konzertes augenzwinkernd an und versprach ein Staunen der Zuhörer über die Vielseitigkeit ihres Instruments durch dieses Stück.
Spätestens jetzt wurden alle bisherigen Vorstellungen des Publikums über dieses Instrument und seine Ausdrucksmöglichkeiten übertroffen. Hier war man in ein morgendliches Vogelgezwitscher unterschiedlichster Arten mitgenommen, imaginäre Türen öffneten sich durch ihr Spiel und ließen die Fülle des Frühlings  überschwänglich durch die Kirche strömen.
In überzeugender Art unterstrich die Konzertmeisterin des Bachorchesters Hannover, Marlene Goede-Uter, hier im Ensemble als Violinistin zu hören, mal in ausgelassener Weise die freie Instrumentalkomposition Montis und  ging in musikalischen Dialog mit Flöte und Orgel beim „Frühlingsstimme-Walzer“ von Johann Strauß jun.
Da dies auch das letzte Stück des Abends war, entließen die drei Musiker ihre Zuhörer in beschwingt rhythmischen Tanzgefühl auf den Heimweg. Lust auf „mehr“ hatte dieser Konzertabend bei allen Anwesenden auf jeden Fall gemacht.